Die Generation Z steht für den Geburtenjahrgang 1995 bis 2010. Sie ist die erste Generation, die im Zeitalter der Digitalisierung einen Wissensvorsprung gegenüber der Elterngeneration hat. Für ein Leben ohne Internet fehle dieser Generation die Fantasie. Unternehmen, die junge Menschen für sich gewinnen möchten, sollten daher einiges beachten. Was, das schilderte Rüdiger Maas als einer der anerkanntesten Generationenforscher Deutschlands in seinem Vortrag über die Generation Z.
Um diese anzusprechen, gehöre die „One-Click-Bewerbung“ im Rekrutierungsprozess ebenso selbstverständlich dazu, wie die im Unternehmen gelebte Geschlechterunabhängigkeit. Rüdiger Maas berichtete von Studien seines Forschungsinstitutes, dass mittlerweile Firmen bis zu sieben Rechtschreibfehler in Bewerbungen akzeptieren, was früher undenkbar gewesen wäre. Heute sind es klare Strukturen, Mitspracherecht in Entscheidungsprozessen, aber nicht zu viel Verantwortung – das wünschen sich junge Menschen für ihren Einstieg ins Berufsleben. Nicht zu vergessen, Familie und Privatleben, die in der Prioritätenliste weit vor dem Beruf stünden.
Mit zahlreichen Beispielen verdeutlichte Maas den anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmern interessante Generationeneffekte. „Wer junge Menschen für das Unternehmen gewinnen möchte, muss immer ihre Eltern als die größten Fans mitdenken“, betonte Maas einen der wesentlichen Aspekte im Umgang mit der überbehüteten Generation Z, deren Eltern er den Spiegel vorhielt. Ein Vater einer dreijährigen Tochter, der mehr als 6.000 Fotos von seinem Kind erstellt hat, bringe seinem Kind bei, dass immer, wenn das Handy zwischen Vater und Tochter steht, ein unbewusster Belohnungseffekt eintritt. Das macht etwas mit den Kindern. Auch auf die sogenannten „Helikopter“- und „Rasenmäher“-Eltern, die ihr ganzes Leben darauf ausrichten, den eigenen Kindern alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen, ging Maas in seinem Vortrag ein.
„Die Generation Z ist nicht besser oder schlechter als ihre Vorgenerationen. Wenn wir uns dessen bewusst sind und uns als Babyboomer mit Empathie auf die jungen Menschen einlassen, erhöhen wir unsere Chance, sie für unsere Unternehmen zu gewinnen“, machte Frank Tischner, KH-Hauptgeschäftsführer und UWW-Vorsitzender dem Teilnehmerkreis Mut für die Rekrutierung junger Menschen.
Bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate war Rüdiger Maas als Gast der Kreishandwerkerschaft und des UWW im Münsterland, um mit den interessierten Mitgliedsbetrieben über die Generation Z zu diskutieren.